Grüne gegen Verkauf der Gewoba

Grüne gegen Verkauf der Gewoba

"Bremen würde sich mit einem Verkauf der Gewoba mehr Probleme einhandeln als lösen. Wir brauchen den staatlichen Einfluss auf Bremens größte Wohnungsbaugesellschaft, damit die 45.000 Wohnungen und deren Mieter nicht zur Verschiebemasse internationaler Finanzhaie werden," mischt sich die grüne Fraktionsvorsitzende Karoline Linnert in die Debatte über die Zukunft der Gewoba ein. "Das Unternehmen hat eine wichtige Aufgabe bei der Wohnungsversorgung von Menschen mit niedrigem Einkommen. Günstige Mieten sind in Hartz IV-Zeiten wichtiger denn je – mit dem Interesse von Investoren an einer lukrativen Gewinnmaximierung aber nicht vereinbar. Deshalb lehnen die Grünen einen Verkauf von Gewoba-Anteilen ebenso ab wie einem Börsengang. Der Staat würde seinen Einfluss auf die Wohnungspolitik und die Stadtgestaltung verlieren."

Karoline Linnert verweist darauf, dass die Gewoba ein gesundes Unternehmen ist: "2004 wurden 8,4 Millionen Euro Dividende an die Stadt gezahlt und parallel dazu in die Renovierung zahlreicher Wohnungen und die Sanierung benachteiligter Stadtteile investiert. Bremen darf nicht riskieren, dass kurzfristige Gewinnerwartungen die Geschäftspolitik der Gewoba bestimmen. Das Negativbeispiel der Bremischen darf sich nicht wiederholen. Dort wurde nach dem Verkauf der Wohnungsgesellschaft ein neuer Kurs zu Lasten der Mieter und der Beschäftigten eingeschlagen."

Die Grünen sehen die Entwicklungschancen der Gewoba nicht in der Expansion in das bundesweite Immobiliengeschäft, sondern innerhalb des Bundeslandes Bremen. Kommentar von Karoline Linnert: "Die große Koalition hat angekündigt, die Verwaltung der öffentlichen Immobilien auf den Prüfstand zu stellen. Dort könnte eine künftige Aufgabe der Gewoba liegen."