Eine Schule für alle

Eine Schule für alle

In Niedersachsen, Hamburg und Bremen wird zur Zeit das dreigliedrige Schulsystem zementiert, obwohl im internationalen Vergleich sich die frühe Trennung der Schulkinder nach der vierten Klasse als Verlierermodell erwiesen hat. "Die Verantwortlichen in den drei Ländern haben offenkundig aus dem Pisa-Debakel und der jüngsten OECD-Studie (zu wenig Abiturienten und Hochschulabsolventen) nichts gelernt," kritisieren die grünen Bildungspolitiker der Nordländer (Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig Holstein) im Anschluss an ihr heutiges Treffen in Bremen. Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, betont: "So werden breiten Bevölkerungsschichten keine höhere Bildungsabschlüsse ermöglicht. Wir brauchen kein roll-back in die Bildungspolitik der 60er Jahre, sondern eine Schule für alle Kinder bis Klasse 9 und Ganztagsschulen. Der Versuch, durch möglichst homogene Klassen in getrennten Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien gute Leistungen zu erzielen, ist gescheitert. Dies System ist ineffektiv und teuer."

"Damit Deutschland nicht den Anschluss verliert, brauchen wir eine Bildungsoffensive," erläutert Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion. "Unsere Gesellschaft hat das Potential für deutlich mehr Jugendliche mit qualifiziertem Schulabschluss - wir müssen es nur durch eine konsequente individuelle Förderung aller Kinder erschließen. Das gelingt am besten durch eine frühe Förderung bereits im Kindergarten sowie gemeinsames Lernern bis Klasse 9 in Ganztagsschulen. Gute Bildung braucht Zeit. Ganztagsschulen haben mehr Zeit für moderne Unterrichtsformen. Sie bieten Raum für mehr Kreativität, eigenverantwortliches Lernen in Projekten und Teamarbeit." Deshalb begrüßen alle bildungspolitischen Sprecher der Nordländer das Investitionsprogramm der rot-grünen Bundesregierung für Ganztagsschulen: "Damit ist ein Anfang gemacht. Die Länder sind jetzt gefordert, durch eigene finanzielle Anstrengungen Ganztagsschulen von der Ausnahme zur Regel werden zu lassen."