Büropark Oberneuland - wie ein Flop schöngeredet wird

Büropark Oberneuland - wie ein Flop schöngeredet wird

"Ökonomisch ein Flop, ökologisch ein Eigentor und aus städtebaulicher Sicht völlig unsinnig - so sieht die katastrophale Bilanz des Büroparks Oberneuland aus", kritisiert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche das Prestigeprojekt des Wirtschaftsressorts. "Für nichts und wieder nichts wurde ein Landschaftsschutzgebiet platt gemacht. 9,5 Millionen Euro hat Bremen bereits in den Büropark investiert, der offensichtlich komplett am Bedarf vorbei geplant und gebaut wird. Obwohl jede Menge freie Grundstücke im Angebot sind, werden dort weiter Straßen angelegt. Senator Hattig setzt unverdrossen auf eine völlig überdimensionierte Vorratshaltung, trotz steigender Büroleerstände. Es wird Zeit, dass der Senat aus seinen Wachstumsträumen aufwacht und endlich eine Stadtentwicklungspolitik mit Augenmaß betreibt." Die Grünen fordern den Senat auf, von dem Naherholungsgebiet zu retten, was noch zu retten ist. "Die weitere Erschließung des Geländes muss gestoppt werden."

Als peinliche Mogelpackung, mit der die Parlamentarier offenbar für dumm verkauft werden sollen, bezeichnet Karin Krusche die Darstellung des Büroparks Oberneuland im aktuellen Integrierten Flächenprogramm 2010 (IFP) des Wirtschaftsressorts vom Juni dieses Jahres. "In dem Bericht ist von positiven Vermarktungserfahrungen und dem wachsenden Markt für Büroflächen die Rede. Das erinnert mehr an Grimms Märchen, als an einen korrekten Sachstandsbericht. Ich empfehle dem Ressort ein Gespräch mit der Bremer Investitions-Gesellschaft (BIG), die den Büropark vermarkten soll. BIG-Pressesprecher Lutz Ruminski hat im Weser-Kurier von heute zugegeben, dass sich die Erwartungen nicht erfüllt haben. Außerdem weist der Wirtschaftssenator im IFP auf angeblich rückläufige Leerstände bei Büroflächen hin. Die Autoren sind nicht auf der Höhe der Zeit: Im letzten Büromarkt-Report der BIG ist von steigenden Leerständen im Jahr 2001 die Rede, und der Interessenverband Haus+Grund hat im Mai dieses Jahres einen gewissen Sättigungsgrad bei der Nachfrage in Sachen Bremer Büroflächen ausgemacht."

Karin Krusche fordert den Senat auf, die "Augen-zu-und-durch-Strategie" aufzugeben: "Bremen als Stadt im Grünen ist ein Standortfaktor, der durch die wahnwitzige Flächenpolitik des Senats Stück für Stück zerstört wird."