Bremen braucht mehr Krabbelgruppen

Bremen braucht mehr Krabbelgruppen

Der Bedarf an Betreuungsplätzen für 0 bis dreijährige Kinder in Krabbelgruppen ist riesig. Angebot und Nachfrage klaffen weit auseinander. In der gestrigen Jugendhilfeausschuss-Sitzung hat der Verbund Bremer Krabbelgruppen mitgeteilt, dass sich allein beim Verbund 807 Eltern für einen der nach den Sommerferien frei werdenden 170 Plätze beworben haben. Anja Stahmann, kinderpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, fordert den Senat auf, mehr Krabbelgruppen finanziell zu unterstützten: "Mit vergleichsweise wenig Geld kann hier viel erreicht werden. Eine typische Eltern-Kind-Gruppe mit acht Ganztagsplätzen bekommt zur Zeit einen jährlichen Zuschuss von 40.800 Euro. Eine Investition, die sich lohnt - die Eltern sind meistens berufstätig und zahlen Steuern. Ohne entsprechende Betreuungsangebote bleibt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf illusorisch."

Die Grünen wollen schrittweise für 15 Prozent aller Kinder unter drei Jahren ganztägige Betreuungsangebote einrichten. Anja Stahmann betont: "Ein ehrgeiziges Ziel, das nicht über Nacht erreicht werden kann. In Bremen gibt es für 7 Prozent der unter Dreijährigen Betreuungsangebote - dazu gehören aber auch Spielkreise, die nur wenige Wochenstunden abdecken. Selbst ein Halbtagsjob ist in solchen Fällen nicht praktikabel. Krabbelgruppen sind kein Luxus, sondern eine notwendige Unterstützung für viele Eltern, die arbeiten wollen oder müssen. Die EU-Qualitätsinitiative "Netzwerk Kinderbetreuung" hat bereits 1996 öffentlich bezuschusste Ganztagsbetreuungsplätze für 15 Prozent aller Kinder unter drei Jahren gefordert."