Stadtwerder-Bebauung: Trinkwassergewinnung gebührt Vorrang

Stadtwerder-Bebauung: Trinkwassergewinnung gebührt Vorrang

Die Chance der Trinkwassergewinnung aus der Weser droht verspielt zu werden. Die Bebauung des Stadtwerders wird mit Volldampf geplant - obwohl für das dort angesiedelte Pilotprojekt zur Trinkwassergewinnung bisher keine Alternativstandorte vorgeschlagen wurden. Die grüne Fraktionssprecherin Helga Trüpel kritisiert: "Es drängt sich der Verdacht auf, daß Fakten geschaffen werden sollen. Die Bürgerschaft hat im Februar dieses Jahres mit den Stimmen der großen Koalition einen Bericht zur Trinkwassergewinnung beschlossen. Der Senat wurde vor einem halben Jahr aufgefordert zu prüfen, ob sich Trinkwassergewinnung und Bebauung auf dem Stadtwerder miteinander vereinbaren lassen oder gegebenenfalls Alternativstandorte zur Trinkwassergewinnung vorzuschlagen. Seitdem herrscht Funkstille."

Für die Grünen hat die Trinkwassergewinnung eindeutig Vorrang vor allen Bebauungsplänen. Helga Trüpel betont: "Die bessere Wasserqualität der Weser muß genutzt werden. Bremen hat nicht umsonst 6 Millionen Mark zum Entsalzungsprogramm beim thüringischen Kalibergbau beigetragen. Außerdem steht Bremen in der Pflicht, die an verschiedenen Stellen auftauchenden Probleme mit dem Grundwasser und dem Austrocknen kleinerer Flüsse im niedersächsischen Umland ernst zu nehmen - ein Zusammenhang mit den großen Trinkwasserlieferungen von Niedersachsen nach Bremen liegt nahe."