Realitätsfremde Jugendsenatorin

Realitätsfremde Jugendsenatorin

Als "realitätsfremd" bezeichnet die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Anja Stahmann die Aufforderung der Sozialsenatorin in der gestrigen Deputationssitzung an Jugendeinrichtungen und -initiativen, sich besser zu vernetzen und so effektiver und sparsamer zu arbeiten. "Der Vorschlag stammt vom grünen Tisch und ist längst von der Wirklichkeit überholt worden. Seit Jahren arbeiten zentrale und dezentrale Einrichtungen mit Angeboten für Jugendlich eng zusammen. Wer in den letzten Jahren im Jugendbereich keine Kooperationen eingegangen ist, existiert nicht mehr."

Die jugendpolitische Sprecherin der grünen Fraktion will trotzdem nicht, dass alles beim Alten bleibt: "Veraltete Konzepte im Jugendbereich müssen überarbeitet und den veränderten Bedürfnissen von Jugendlichen angepasst werden. Zur Zeit orientiert sich die Jugendhilfe aber an den Haushaltsvorgaben des Senats und nicht an den Bedürfnissen ihres Klientels. Jugendliche brauchen offene zentrale und dezentrale Angebote. Diese Einrichtungen sind das notwendige Korsett für präventive Arbeit, die sich auch finanziell auszahlt. Ohne entsprechende Hilfs- und Orientierungsangebote für Jugendliche werden die Ausgaben beispielsweise für Erziehungshilfen, Betreuung straffällig gewordener Jugendlicher oder Drogenabhängiger steigen. Diese kurzfistige und konzeptlose Sparpolitik wird sich schnell rächen."