Neue Chance für alte Gleise - Neubelebung der Eisenbahn Bremen-Thedinghausen

Neue Chance für alte Gleise - Neubelebung der Eisenbahn Bremen-Thedinghausen

Gegen die Stillegungsabsichten der Eisenbahnstrecke Bremen-Thedinghausen haben heute VertreterInnen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN protestiert. Mit einem Transparent, das an der Landesgrenze Bremen/Niedersachsen angebracht wurde, fordern sie eine "neue Chance für alte Gleise". Gleichzeitig prangern sie in einem Brief an die zuständigen Minister in Hessen, Niedersachsen und Bremen das handstreichartige Handeln der Bremisch-Hannoverschen Eisenbahn an: Entgegen den rechtlichen Bestimmungen und mit viel zu kurzen Fristen soll die Stillegung bereits zum "nächstmöglichen Zeitpunkt" vollzogen werden. "Wir fordern eine gründliche Prüfung der von der Bremer Straßenbahn AG vorgeschlagenen Nutzung der Gleise für Straßenbahnfahrten vom Bremer Hauptbahnhof bis Stuhr-Moordeich", so Dieter Mützelburg, Fraktionssprecher der grünen Fraktion in Bremen.

Wenn die Strecke wie geplant stillgelegt wird, wird Güterverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert. "Die Anwohner werden mit dem Lärm und Gestank von mindestens 1.500 Lkw-Fahrten pro Jahr belastet", sieht Stefan Wenzel, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion in Niedersachsen, voraus. Ein weiteres Argument für den Erhalt der Bahnstrecke: Die Kleinbahn Leeste wird von TouristInnen gern genutzt.

"Die WCM, der die Bremisch-Hannoversche Eisenbahn gehört, will mit allen Mitteln diese Stillegung im Hau-Ruck-Verfahren durchziehen, um lukrativ die Flächen für z. B. Wohnungsbau zu vermarkten", kritisieren Dieter Mützelburg und Stefan Wenzel. Jetzt hoffen alle Grünen, die auch aus den Gemeinden Stuhr, Weyhe und Thedinghausen die Modernisierung der Gleise fordern, auf die gründliche Prüfung nicht nur der Stillegung, sondern gerade der realen Chancen einer Nutzung der Schienenstrecke. Erich von Hofe, grünes Kreistagsmitglied in Verden: "Produktive Gespräche, die im Frühjahr zwischen allen Beteiligten auf Initiative der Grünen stattgefunden haben, dürfen nicht im Sande verlaufen. Hier wurden Ideen entwickelt, die nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden dürfen."