Heroinvergabe vorbehaltlos prüfen

"Sag niemals nie", kommentiert die sozialpolitische Sprecherin der grünen Fraktion, Karoline Linnert, die Weigerung von Innensenator Borttscheller, sich unabhängig von Wahlen mit einer Vergabe von Heroin auseinanderzusetzen. "Die Erfahrungen insbesondere in der Schweiz sind deutlich und ermutigend. Heroinvergabe kann ein weiterer Weg unter anderen sein, die Lage drogenabhängiger Menschen zu verbessern, ihnen Perspektiven für ein drogenfreies Leben zu ermöglichen und die Kriminalität zu senken."

Bremen ist in der Drogenpolitik in den letzten Jahren den Weg einer offensiven Vergabe von Methadon gegangen. Der Anteil drogenabhängiger Menschen, die Methadon bekommen, ist in keiner anderen Stadt so hoch wie in Bremen. Heute ist es erforderlich, die Ergebnisse der Methadonvergabe auszuwerten und vorurteilsfrei auch zu benennen, wo sich positive Erwartungen nicht erfüllt haben. "Wer jetzt einfach Nein zum Bundesmodellversuch sagt, macht es sich zu leicht." Die Grünen setzen sich dafür ein, daß Chancen und Risiken sowie die Frage, ob und wie eine Heroinvergabe in das Bremer Drogenhilfesystem eingegliedert werden kann, fachlich und vorbehaltlos geprüft wird. "Heilige Kriege um vermeintliche Königswege sind nun wirklich mega-out."