Ausbildungsmisere - Bremen spart an der falschen Stelle

Ausbildungsmisere - Bremen spart an der falschen Stelle

Am 1. September starten zahlreiche Auszubildende ins Berufsleben. Wie im vergangenen Jahr werden aller Voraussicht nach über 400 junge Frauen und Männer in Bremen und Bremerhaven bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz leer ausgehen - trotz des Bundesprogramms JUMP (Jugend mit Perspektive), durch das allein im Land Bremen 300 Jugendliche einen Ausbildungsplatz gefunden haben. "Der Bremer Senat nutzt die Anstrengungen der Bundesregierung zur Haushaltssanierung. Die eigenen Anstrengungen im Ausbildungsbereich wurden zurückgefahren. In der Steuerverwaltung wird beispielsweise in diesem Jahr kein einziger Auszubildender eingestellt. Ich erwarte, daß der Senat sich nicht aus der Verantwortung stiehlt, sondern jetzt die Voraussetzung für zusätzliche Ausbildungsplätze schafft", fordert der grüne Fraktionssprecher Helmut Zachau.

Helmut Zachau kritisiert, daß der Senat sein selbstgestecktes Ziel, den Ausbildungsstandard im öffentlichen Dienst zu halten, nicht erreicht. Noch negativer sieht es in der schulischen Berufsausbildung aus. "Im vergangenen Jahr gab es 300 Plätze in der sogenannten schulischen Vollzeit-Ausbildung. Für das neue Ausbildungsjahr ist bis heute nichts in Planung. Es müssen dringend Berufsschullehrer eingestellt werden, um entsprechende Angebote für Jugendliche machen zu können." Der Grüne schlägt außerdem vor, endlich neue Ausbildungswege beispielsweise im Gesundheitswesen einzurichten. "Bremen verschläft seit Jahren die bundesweite Entwicklung. Zukunftsträchtige Ausbildungsmöglichkeiten werden in Bremen gar nicht angeboten."