Große Anfrage „Perspektiven junger Männer mit Migrationshintergrund in Bremen und Bremerhaven“

Große Anfrage „Perspektiven junger Männer mit Migrationshintergrund in Bremen und Bremerhaven“

Junge Männer mit Migrationshintergrund machen häufig Erfahrung mit struktureller Benachteiligung u.a. im (Aus-)Bildungs- und Arbeitsbereich, mit individueller Diskriminierung durch Lehrpersonal oder mit struktureller Ausgrenzung im Freizeitbereich. Die Grünen wollen mit einer Großen Anfrage an den Senat u.a. in Erfahrung bringen, ob und wie der Senat Diskriminierungserfahrungen erfasst und welche spezifischen Antidiskriminierungsmaßnahmen in Bremen und Bremerhaven junge Männer mit Migrationshintergrund als Zielgruppe haben. Zuständige Abgeordnete ist Henrike Müller. Die Große Anfrage vom 13. Juni 2017, Drucksache 19/1115 und die Antwort des Senats vom 2. August 2017, Drucksache 19/1163

In der Sitzung der Bürgerschaft Landtag am 7. Dezember 2017 wurde die Große Anfrage debattiert. Henrike Müller führte dabei im Landtag aus: „Ein Befund der Antwort des Senats auf die Große Anfrage ist, dass belastbare Daten zur Betroffenheit junger Männer mit Migrationshintergrund von Gewalt, Diskriminierung und Stigmatisierung in Bremen und Bremerhaven nicht vorliegen.“ Es müsse aber davon ausgegangen werden, dass die relativen Fallzahlen ähnlich hoch sind, wie es eine Studie für Niedersachsen belegt hat. „Ein weiterer Befund der Senatsantwort ist, dass Bremen zu wenige Beratungs- und Unterstützungsangebote bereithält, die auf die speziellen Bedürfnisse dieser Personengruppe eingehen“, führte Henrike Müller weiter aus. Die jungen Männer würden mit ihren Sorgen und Nöten, Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen weitgehend allein gelassen. Gesellschaftliche Aufmerksamkeit bekämen sie stets erst dann, wenn sie selbst zu Tätern würden. „Um das zu verhindern, müssen wir jetzt ein ähnliches Beratungsnetzwerk schaffen, wie wir es bereits für Mädchen und junge Frauen erarbeitet haben“, forderte Henrike Müller und signalisierte die Entschlossenheit der Grünen-Fraktion, den Senat in diesem Prozess zu unterstützen.