Antrag „Neue gemeinschaftliche Wohnformate für junge Geflüchtete“

Antrag „Neue gemeinschaftliche Wohnformate für junge Geflüchtete“

Für junge volljährige Geflüchtete gibt es in Bremen zu wenig preisgünstigen Wohnnraum, so dass diese jungen Menschen oft länger als nötig in den Jugendhilfeeinrichtungen bleiben müssen. Grüne und SPD forden den Senat in einem Antrag auf, bezahlbares Wohnen für verschiedene Personengruppen zu ermöglichen. Dazu sollen u.a. bestehende Jugendhilfeeinrichtungen umgewidmet und ein Konzept und ein Umsetzungsplan für gemeinschaftliches Wohnen verschiedener Personengruppen, wie zum Beispiel junge Geflüchtete mit Studierenden oder Auszubildenden, initiiert werden. Zuständig für die Grünen ist die sozialpolitische Sprecherin Sahhanim Görgü-Philipp. Der Antrag vom 18. August 2017, Drucksache 19/1190

In der Sitzung der Bürgerschaft Landtag am 23. August 2017 wurde der Antrag beschlossen.

Sahhanim Görgü-Philipp erinnerte im Landtag daran, dass in relativ kurzer Zeit über 2000 unbegleitete, minderjährige Geflüchtete nach Bremen gekommen sind, deren Aufnahme im Großen und Ganzen – nicht zuletzt dank großer Anstrengungen des Senats und herausragendem gesellschaftlichen Engagement – gut gelungen ist. „Jetzt ist es wichtig, diejenigen unter ihnen in den Blick zu nehmen, die aus der Jugend herauswachsen, und ihnen eine Perspektive in eine gute Zukunft zu eröffnen“, so Görgü-Philipp. Hierfür müsse ihr Zugang zu Aus- und Weiterbildung weiter verbessert werden und sie müssten noch mehr Unterstützung bei der Bewältigung von Kriegs- und Fluchttraumata bekommen.

„Nicht zuletzt muss auch der Zugang zu eigenem Wohnraum für junge volljährige Geflüchtete erleichtert werden!“, forderte Görgü-Philipp. Da es momentan kaum Angebote für kleine und günstige Wohnungen gibt, bleiben die Betroffenen länger als nötig in Jugendhilfeeinrichtungen wohnen. Diesen Missstand adressiert der von Grünen und SPD vorgelegte Antrag: Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Leerstandes in den Jugendhilfeeinrichtungen sollen diese teilweise umgewidmet und für alternative Wohnformate, etwa für gemeinsames Wohnen von Geflüchteten und Studenten, genutzt werden. „Wir verringern damit die Konkurrenz um Wohnungen, vermeiden unnötige Kosten für Mietausgaben und begegnen dem zunehmenden Leerstand. Wer kann etwas dagegen haben?“, so Sahhanim Görgü-Philipp.