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Grünen-Fraktion besucht eine Woche lang Klima-, Wissenschafts- und Städtebauprojekte in Bremerhaven

Wir haben uns intensiv mit Unternehmen und Institutionen der Seestadt über Klimapolitik, Wissenschaft und Stadtentwicklung ausgetauscht.

Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen hat eine Woche lang Bremerhaven besucht und sich dort mit Politik, Unternehmen und Wissenschaft ausgetauscht. „Wir wollten die Bremerhavener Entwicklungen in der Klimapolitik, bei der Wissenschaft und in der Stadtentwicklung genauer kennenlernen und fachübergreifend tiefer diskutieren, als das im politischen Alltag sonst oft möglich ist“, beschreibt die Fraktionsvorsitzende Henrike Müller das Ziel der mehrtägigen Fahrrad-Exkursion durch Quartiere, Unternehmen und Institutionen der Seestadt. Der stellvertretende Vorsitzende und klimapolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Philipp Bruck, resümiert: „Besonders bemerkenswert waren für uns dabei die vielfältigen Initiativen und Kooperation der Bremerhavener Unternehmen zum Klimaschutz – deren Ideen und Pläne sind oft noch weitreichender als die der Stadt. Uns ist sehr deutlich geworden, wie wichtig eine gemeinsame Umsetzung nachhaltiger Klimapolitik durch öffentlichen und privaten Sektor ist.“

Im Austausch mit der Fischereihafenbetriebsgesellschaft ging es um die Lage der Unternehmen und ihrer Beschäftigten dort. In der „Klimakooperation Fischereihafen“ arbeitet ein Bündnis von Unternehmen gemeinsam an der Transformation und dem ehrgeizigen Ziel, schon ab 2030 wirklich klimaneutral zu wirtschaften. „Diese Kooperation und das Teilen von Erfahrungen in Veränderungsprozessen sind inhaltlich und strukturell ein tolles Vorbild“, findet Emanuel Herold, wirtschafts- und hafenpolitischer Sprecher der Fraktion: „Andere Gewerbestandorte im Land Bremen können von den hier gemachten Erfahrungen lernen und profitieren.“

Auch Bithja Menzel, bau- und stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Grünen, hat vor Ort gemeinsame Perspektiven von Bremerhaven und Bremen neu entdeckt: „Beide Städte werden ja oft getrennt voneinander betrachtet – dabei hat die Seestadt als einzigartiger Wissenschaftsstandort, mit der Lage am Meer und engagierten Akteur*innen für die Stadtentwicklung viel zu bieten, was das Land Bremen insgesamt attraktiv macht. Beeindruckt hat mich die engagierte Werbung um junge Menschen in allen Bereichen, um alle künftigen Potentiale und Kapazitäten in Bremerhaven zu nutzen. Die Hochschule, das Alfred-Wegener-Institut und die Neuaufstellung des Klimahauses ergänzen sich perfekt zu einer eigenen Bremerhavener Art des Lernens, Forschens und Vermittelns.“ Franziska Tell, Sprecherin für Bildung und Wissenschaft, ergänzt: „Überall wird ganz intensiv zum Klima geforscht und konkret gearbeitet. So werden Wissen und Erfahrungen zur Klimakrise ausgebaut und können zügig angewandt und vermittelt werden. Die vielfältige Wissenschaft in Bremerhaven ist für das Land Bremen ein großer Gewinn!“

Aus der Lebensmittelindustrie in Bremerhaven hat die verbraucherpolitische Sprecherin Maike Schaefer ein konkretes Anliegen mitgenommen. Sie will sich auch auf Bundesebene für mehr Transparenz bei der Benennung von Zusatzstoffen in Lebensmitteln einsetzen: „Der Tiefkühl-Konzern Frosta macht es vorbildlich vor: Was drin ist, muss auch gut nachvollziehbar für den Verbraucher auf der Verpackung stehen", fordert sie: „Hier muss der Gesetzgeber noch nachbessern, denn wir alle, besonders auch Allergiker, wollen schließlich wissen, was genau wir auf dem Teller haben.“

Michael Labetzke, Bürgerschafts-Abgeordneter aus Bremerhaven, freut sich über den konstruktiven Austausch und das positive Bremerhaven-Bild seiner Kolleg:innen in der Grünen-Fraktion: „Mit diesem Besuchsformat waren wir viel enger dran an den Unternehmen und Institutionen der zweiten Stadt in unserem Bundesland und sind in einen ganz direkten Wissensaustausch gekommen. Mir ist immer wichtig, Bremerhaven konsequent mitzudenken. Es ist erfrischend und ermutigend zu erleben, wie innovativ die Bremerhavener Unternehmen die Transformation besonders in den Bereichen Energie und Mobilität angehen und auch einfordern. Magistrat und Stadtverordnetenversammlung täten gut daran, als Ortspolitik diesen vielfältigen kreativen Beispielen zu folgen und sich mit den Wissenschaftseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen auf diesen zukunftsträchtigen Weg zu machen.“ Henrike Müller ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Dieser Weg lässt sich in Bremerhaven übrigens super mit Fahrrädern bewältigen – die Infrastruktur dafür ist in Bremerhaven sowohl für die eigenen Bürger:innen als auch Gäste durchaus noch ausbaufähig – auch das haben wir gelernt … und steuern dazu gerne gute Bremer Erfahrungen bei!“